Montag, 20. August 2007

Mein erster Tag!

Hi ihr Lieben!

Tja, jetzt ist es schon wieder spät geworden. Aber ich hab heute soooo viel zu erzählen, dass es sicher noch ein bisschen dauert, bis ich im Bett bin...

Also, heute war ja mein erster Tag auf der Uni und es war echt super.

Um 8 Uhr hab ich mich mit Fred, Phillip, Anne und Camille vor dem Kvinne-Barn-Senteret getrroffen. Die oben genannten sind alles Erasmus-Studenten und kommen bis auf Camille, der aus Frankreich kommt, alle aus Deutschland. Fred und Phillip kenn ich ja schon vom Sprachkurs.
Das Kvinne-Barn-Senteret (KBS) ist das neu gebaute "Frauen-Kinder-Zentrum", in dem sich sowohl die Gynäkologie und Geburtshilfe als auch die Kinderklinik und -chirurgie befindet. Das Gebäude ist sehr schön angelegt, sehr hell und hat auch einen schönen Innenhof.
Der Hörsaal, in dem wir unsere Vorlesungen haben ist auch ganz neu und wirklich sehr schön. Die Sesseln sind so bequem, dass man wirklich aufpassen muss, nach der Mittagspause nicht einzuschlafen...

Also wir sind dann in den Hörsaal gegeangen und haben uns in eine Reihe gesetzt. Es war ca. 8:15 und um 8:30 hat die Vorlesung angefangen. Als wir dann da gesessen sind und uns unterhalten haben, stehen 4 Norwegerinnen in der Reihe vor uns auf, kommen zu uns und beginnen mit uns zu reden. So viel zum Vorurteil "Die Norweger sind so schüchtern, die kommen nie auf dich zu. Du musst den ersten Kontakt suchen, sonst geht das gar nicht...". Also die Mädels waren echt total nett. Sie wollten wissen, woher wir kommen und wie lange wir schon in Trondheim sind. Nachdem wir gesagt haben, dass wir schon einen Sprachkurs gemacht haben, haben sie GANZ langsam und GANZ deutlich mit uns gesprochen und wir haben sie verstanden - Juhuuu! Beide Seiten waren darüber ganz happy.

Um 8:30 hat dann unser Semesterkoordinator Bjørn Bakke das Semester sozusagen eröffnet. Er war auch sehr sympathisch und hat uns Erasmus-Studenten willkommen geheißen. Da er selbst in Deutschland (oder Österreich) studiert hat, hat er auch gleich auf Deutsch ein paar Sätze gesagt.
Das Semester, in dem es (soweit ich bis jetzt mitbekommen habe) um Gynäkologie und Kinderheilkunde geht, ist auf Englisch, damit die norwegischen Studenten die Ausdrücke auch auf Englisch lernen. Die Lehrenden sollen auch Englisch sprechen, auch wenn sie das laut Prof. Bakke eher im "international English" und nicht in perfektem Englisch machen werden. Das ist aber überhaupt kein Problem.
Die Organisation des Semesters gefällt mir auch sehr gut. Wir haben Vorlesungen, die man besuchen kann oder nicht. Zusätzlich gibt es freiwillige Seminare und dann noch 2 verpflichtende Veranstaltungen: Das erste sind die sogenannten PBL-Gruppen, das zweite ist die klinische Praxis.
In den PBL-Gruppen sind wir zu acht und bekommen einen Fall, den wir dann versuchen sollen, zu lösen. Wir haben das gleiche System in Graz, aber hier funktioniert es glaub ich besser, weil viel darauf aufgebaut ist. An sich find ich das super, weil wir ja später auch mit Fällen und nicht mit Büchern konfrontiert sein werden.
Die klinische Praxis hat auch einen großen Stellenwert, was mir echt gut gefällt. Wir werden auf verschiedenen Stationen rotieren, einen Wiederbelebungskurs für Kinder haben, bei min. 4 Geburten dabei sein und auch assistieren und sonst auch noch einiges machen. Zum Beispiel gibt es eine Sache, die sich skill training nennt - dabei lernen wir, glaub ich, wie man wen untersucht, etc....

Nach dieser Einführung hat es im Hörsaal Kaffe, Tee und Plundergebäck für alle gegeben - das lass ich mir gerne gefallen. Während wir gefrühstückt haben sind dann auch immer wieder Studenten zu uns gekommen, haben sich vorgestellt und mit uns geredet - einfach nett und angenehm! Ich hab mich einfach wohl gefühlt und mir gedacht: Das ist ja ein super Start!

Der Tag ist dann mit Vorlesungen in Gynäkologie und Kinderheilkunde weitergegangen, die alle sehr interessant waren. Teilweise haben wir Skripten bekommen, teilweise selbst mitgeschrieben.

In der Mittagspause haben uns 2 Mitstudenten den Computerraum und den Drucker gezeigt und auch sonst noch einiges erklärt. Es ist egal, wen man fragt, weil alle einfach unglaublich nett und hilfsbereit sind!

Ich komm aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus, aber ich versuch euch meinen Eindruck zu vermitteln, den ich bekommen habe. Übrigens sind in meinem Semester 64 Studenten, was das ganze auch etwas übersichtlicher macht...

Nachdem die Uni um 16:30 zu Ende war, bin ich nach Hause geradelt und hab meinen Computer angeworfen. Wir Erasmus-Studenten stehen über Skype voll in Verbindung, was teilweise richtig stressig werden kann, weil dich 3 Leute zugleich anschreiben und etaws von dir wissen wollen... Nein, es ist eigentlich total super, weil man echt gut in Kontakt bleiben kann!

Um 21 Uhr bin ich dann noch einmal nach Moholt geradelt, weil dort das international basement = ein Keller, der jeden Montag und Freitag geöffnet hat, Leute trifft und ein Bier um 15 Kronen kaufen kann. Dort waren dann schon einige von meinen Sprachkurskollegen und ich hab mich super unterhalten. Wir sind im Freien gestanden, weil es drinnen immer ziemlich abgestanden riecht und auch eng ist.

Um 23:30 bin ich dann nach Hause, hab noch geduscht und jetzt geh ich schlafen.

Morgen hab ich Uni und um 15:00 treffen wir uns vor dem Pirbadet (das größte Indoorschwimmbad Norwegens mit Blick auf den Fjord) und gehen mit den Erstsemestrigen schwimmen. Die können das im Rahmen ihrer Einführungswoche gratis machen und wir dürfen mitmachen. Danach werden wir noch von eine Bank auf ein Abendessen eingeladen. Ich freu mich schon.

So, das waren die Liesi-News aus Trondheim!

Bis morgen, eure Liesi

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo Lieschen! Das freut mich wirklich dass es dir so gut geht und das klingt alles so super dass wir alle ganz neidisch auf dich sind. Genieß es auch weiterhin bussi c